Na, wir sind ja alle froh, dass er’s wieder angepackt hat: Profi-Doodler, Not Named Bassman & dienstältester Klassensprecher weit und breit – KPG, mit – das ist ganz deutlich erkennbar und nicht zu übersehen – Unterstützung von UK (nee, d.i. nicht Brexit Country). Diesmal führt die (mutmaßlich) neun Teilnehmer des sog. „Klassentreffens“ (ein tolles Jubiläum: „… schon bald 43 Jährchen her …“) auf eine „MÆXXM Raw & Direct Tour“ am 29. April 2017 nach Herrenberg. Wo das liegt? Gute Frage. Und was das mit unserem Abi, mit unserer Klasse zu tun hat? Aber „Schtuegert“ is „abjelutscht“, klar. War’n wir schon überall, klar. Vor allem die Cafés und Kneipen rund um das WG West – altbekannt, klar, da kennt uns jeder. Wenn’s die Spelunken überhaupt noch gibt.
Also auf nach Herrenberg. Wohin? Das wüsste ich auch gerne. Ach ja, „S-Bahnendstation der Linie S1“, das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt, was wohl etwas über die sozio-pragmatische Ausrichtung unserer Generation aussagen soll.
UK & KPG zeichnen für ein kulturell anspruchsvolles Programm verantwortlich
Das Programm klingt seniorengemäß freundlich (wen zwickt nicht schon irgendeine Hüfte?):
14:30 Treff in einem Café
ca.15:30 je nach Wetterlage Stadtrundgang, Museums-besuch oder Spaziergang mit Einkehr
ca. 18:30 gemütlicher Ausklang mit Essen in einem Lokal
Irgendwie vage, das Ganze. Welches Café, welches „Lokal“? Nun gut, Herrenberg kennt sowieso nur UK. Also begeben wir uns ohnehin in ein Niemandsland.
O, da finde ich doch noch etwas: Es liegt „etwa 30 km südwestlich von Stuttgart und 20 km westlich von Tübingen“ (für alle, die einen Kompass benützen). N.B.: Klar ist, dass wir am 29.04. nicht den Jahrestag unseres Abis feiern. Gibt es dennoch Grund zum Feiern? Aber ja!!!
Am 29.04.1974 gewann der österreichische Autorennfahrer Niki Lauda (*1949) im spanischen Jarama auf einem Ferrari den Großen Preis von Spanien in der Formel-1. Der bundesdeutsche Fahrer Hans-Joachim Stuck (*1951) belegte den vierten Platz.
Die „German Hit Single Charts“ zeigten auf Platz 1 den morbiden Song „Seasons In The Sun“ von Terry Jacks:
„Goodbye my friend it’s hard to die
When all the birds are singing in the sky
Now that the spring is in the air
Pretty girls are everywhere
Think of me and I’ll be there.
We had joy, we had fun
We had seasons in the sun
But the hills that we climbed
Were just seasons out of time.“
In einer immer mehr zusammenwachsenden Welt aus lauter „Global Players“ (McDonalds, Ernst & Young, Starbucks, Coca Cola, Microsoft, Burger King usw.) hat es die regionale schwäbische Küche sehr schwer, sich zu behaupten. Zum Glück macht sich daher gerade die konservativ gestimmte Klasse 13 a – mit Segmenten aus 13 b – neu auf die Suche nach den altüberlieferten Gerichten und strahlt so auf die Küche im gesamten Ländle aus.
Diese schwäbisch geerdete Ausrichtung des Mai-Treffens 2011 war klar vorgegeben mit dem Stichwort „Rostbraten“. Natürlich setzt sich die schwäbische Küche aus einer großen Zahl ganz unterschiedlicher Rezepte zusammen, und ein Rostbraten ist seiner Herkunft nach noch nicht eindeutig schwäbisch (ja, er wird es erst durch die aufgelegten Röstzwiebelringe!).
Dessen war sich Klaus-Peter wohlbewusst, und so schob er aller zu erwartenden Kritik einen heftigen Riegel vor – indem er eigenhändig einen zweifellos und handgreiflich spürbaren schwäbischen Hefezopf buk. Dieser Hefezopf war von so vorzüglichem Ausmaß und Geschmack, dass er den nachfolgenden Rostbraten des Ochsenwirts Walter Schabel fast zu einem Randphänomen geraten ließ.
Daher für alle Hefezopf-Fanatiker hier das Original-Rezept von Klaus-Peters verzopfter Hefe:
Der original schwäbische Hefezopf (angeschnitten)
Hefezopfrezept für einen großen Zopf
Zutaten
1250 g Mehl (Type 1050)
200 g Butter
½ Liter Milch
1 Schuss Rum
3 Eier
200 g Zucker
2 Esslöffel Öl
2 Packungen Trockenhefe
2 Packungen Vanillezucker
evtl. Rosinen (200 g)
Glasur: Puderzucker und Zitrone
Optimales Kneten des Teigs ist die Voraussetzung dafür, dass der Hefezopf ...
Zubereitung
Alle trockenen Zutaten gut vermischen. Milch erhitzen (fast kochen); Butter darin auflösen; Öl und Rum dazugeben, mit Schneebesen verrühren; dann zu den trockenen Zutaten geben und gut vermischen. Eier dazugeben und alles gut verkneten. Ca. 1 Stunde gehen lassen. Einen Zopf flechten, nochmals gehen, ruhen lassen. Auf ca. 170° etwa 50 bis 60 Minuten goldbraun backen. Evtl. Glasur, solange der Zopf noch warm ist. Guten Appetit!
... die erforderliche Porösität aufweist, die ihn bestens für den Verzehr tauglich macht.
Ein Waldstück, dead alley. Der Boden nass, es troff aus allen Wolken, die Feuchtigkeit drang durch den Stoff seiner Jeans, seines Hemdes … Es musste ungefähr drei, vier Uhr sein. Der Himmel war immer noch hell. Um ihn herum standen sechs Typen im Kreis. Alle vom Modell verwegen. Typen, die keine Furcht kannten. Die geschworen hatten, ihrer Gang für immer zu dienen. Er
"... denn es zog auf 'ne dicke Regenschicht"
fragte sich, wie lange er schon in diesem nieseligen Nichts schwebte. Wie war er überhaupt da hingelangt? Ach ja, da war was mit Balkonien gewesen, warm und sonnig, aber das war vorüber, verschwamm zwischen den vielen Tropfen, die da wie hoffnungsloser Zwirn von oben herunterliefen … Irgendwoher hallten Wörter wie „Hefezopf“ und „Kaffee“, und er versuchte sich zusammenzureißen … (Schnitt)
Der Event-Manager ließ nicht locker. „Was in Bad Ditzenbach als Ringelpiez mit Anfassen begonnen hat, ist noch lange nicht zu Ende gesponnen“, ließ er wissen und brachte die Truppe weiter voran. Bad Ditzenbach? Ich kann mich da an keine gruppendynamischen Spielchen erinnern, aber das war ja auch wohl lange vor Martell gewesen. Also raffte ich mich auf und ließ mich von der munteren Truppe mitreißen. Mir spukte da noch ein alter Reim von Rudolf im Kopf herum: „Denn Hunger, ja den hatten wir, doch leider gab’s dazu kein Bier.“ Ja, Hunger ohne Bier ist schon was von der bitteren Sorte.
Endlich waren wir beim Hefezopf angekommen, und ich trocknete äußerlich allmählich. Dazu gab’s auch Bier, aber nur für den Event-Manager. Es gab auch den angesprochenen Kaffee und anderes. „Zur Verdauung lief man rum“,
"Anschließend gab es auch ganz frisch / Zopf auf blank gefegtem Tisch" (frei nach Rudolf).
meinte einst Rudolf, „und sah sich in der Gegend um.“ Wir hielten uns exakt an die alten Vorgaben, nur dass altersgemäß das „Herumlaufen“ etwas verkürzt wurde. So blieb uns erspart, was den guten Rudolf einst so auf die Palme brachte: “ … doch als man fast zwei Stunden lief, hing die Stimmung ein wenig schief.“ (Wem solche Reime bekannt vorkommen, der gehe mal ins Kinderzimmer und nehme „Lurchis gesammelte Abenteuer“ wieder mal zur Hand.)
Endlich ging es also Richtung Rostbraten. „Auch wurde Stimmung dann gemacht durch die Kapelle, die mitgebracht.“ Hier wichen wir wieder von Rudolfs Drehbuch ab, denn der Event-Manager hatte a) seine Kapelle nicht mitgebracht und b) uns das Singen strikt untersagt (siehe Video). So saßen wir andächtig und lauschten stimmungsvollen Klängen aus fremden Kehlen, bis wir dann …? Rudolf: „Dann fiel uns nichts mehr ein, und man ging wie immer pünktlich ins Bett hinein.“
N.B.: Dank Kurts Aufmerksamkeit beugen wir uns der Forderung nach penibler historischer Genauigkeit und fügen noch den Beweis für das üble Fensterattentat ein, ein dokumentarisches Foto, das sicher Aufnahme in „aktenzeichen xy“ finden wird (Näheres siehe Kommentare.)
Noch eine Woche. Mit Mutter- und Europatag ist die Anmeldefrist für den 21. Mai verstrichen, aber aus Klaus-Peters nett-einringlichem „Erinnerungs“-Schreiben geht irgendwo hervor, dass man aus einer „Mini-Telefonkette“ wohl eine „Maxi-Telefonkette“ machen soll (oder: hätte machen sollen? hätte machen können? keine Ahnung). Auf jeden Fall hat ihm Elmar irgendeine Formel für Anrufe geliefert. Na ja. Ich war ja auch kein As in Mathe.
Klaus-Peter ist mit der Reaktion auf seine Einladung nicht wirklich zufrieden.Die lange Trockenperiode hat auch in Remseck ihre Spuren hinterlassen.
Aber nun zur Sache. Die „große Kreisstadt“ Remseck am Neckar ist also auf unser Kommen vorbereitet: „Die Hälfte der Wanderwege sind auch für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geeignet“, hieß es, als ich mich bei der Stadt erkundigt habe. Also, genau richtig für unsere Altersstufe. Klaus-Peter, das war eine gute Wahl. Und die Stadt verspricht sogar noch Hochkarätigeres: „Egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Inlinern – in Remseck am Neckar finden sich gut ausgebaute, naturnahe Routen, an welchen manches versteckte Juwel am Wegesrand wartet.“ Na, da werden aber Rudolf X. (der sich über seinen Abwesenheitsgrund mysteriös ausschweigt) und Ritchie (dessen Begründung sehr honorabel ist) einiges verpassen!
Diesmal ist Klaus-Peter an der Reihe. Er öffnet sein Sweet Home zum Public Viewing. Oder wie er sich ausdrückt: „Am 21. Mai um 14:00 im Haus Gr. /findet bei jedem Wetter statt.“
Der Trend setzt sich also fort. Wir erinnern uns: Kurts stolze Schreinerei, Gabis lauschiger Wohnzimmerabend … Und dann natürlich die Hammertour zu Frankie ins Hohenlohische. Noch hat die Mehrheit der 13a keinen Einblick in ihr Interieur gegeben.
Ebenerdig, aber nicht barrierefrei - viel Holz - großer Jubel bei Kurt anno 2004
Doch nun starten wir ins Frühjahr 2011 ebenerdig von Remseck aus ca. 2,5 km ins Remstal, das aber auch nur halb begangen werden kann (oder muss? darf? soll?). Na ja, wir kommen so langsam ins Rentenalter …
Die Rems bei Remseck
Kurzinfo für Ortsfremde wie mich: „Remseck gehört zum Kreis Ludwigsburg und liegt im mittleren Neckarraum. In Remseck mündet die Rems in den Neckar, und das Remstal geht über in das Neckartal.“ Bemerkenswert: Remseck verfügt wie München über ein eigenes Oktoberfest.
Bei schlechtem Wetter warten ein Heimat-, ein Radio-, ein Schnapsmuseum (oder war Letzteres eine Brennerei?). Ab 18 Uhr gehe es dann in den „Ochsen“ (vermutlich eine Lokalität in Remseck), um „weltbesten Rostbraten“ zu fassen. (Hierzu sei nur kurz angemerkt, dass sich mehrere Gastwirtschaften landauf, landab darum bewerben, ein solches Gericht anzubieten. Manche fügen dem gerne noch das Adjektiv „legendär“ hinzu.) Kellerbier vom Fass wird außerdem angeboten. Um erste Kostproben fürs Oktoberfest kann es sich dabei wohl noch nicht handeln, oder?
Bitte um zahlreiche Voranmeldungen – spätestens bis ca. Mutter- (08.05.) oder Europatag (09.05.) !!
Wie die Kommentare von Klaus-Peter („die ganze Nacht ‚verschnarcht'“) und Kurt („am frühen Morgen das halbe Hohenlohe ‚abgesägt'“) zeigen, verlief die
Als die Welt noch in Ordnung war: Klaus-Peter und Kurt vor dem Zu-Bett-Gehen
Übernachtung in Pfedelbach-Oberhöfen nicht ganz reibungslos. Beate und Frank, die netten Gastgeber, hatten sich freilich aus der Affäre in ihre eigenen Gemächer zurückgezogen, aber was war mit Hermann, der doch mitbetroffen gewesen sein musste? Gespannt warten wir auf seinen Kommentar.
Typisch für die 13a vom Wirtschaftsgymnasium West Stuttgart war in den ersten Jahren nach dem Abi die Sehnsucht nach baldigen Reunions. So trommelte Klaus-Peter schon zwei Jahre nach dem Auseinanderdriften die Crew auf den 12. Juni 1976 wieder in den berüchtigten Bunker – Stuttgart, Forststr. 26 – zusammen, in dem schon bei Klassenfeten selbst Lehrer weit über sich hinausgewachsen waren. Und dieses Klassentreffen könnte sogar schon das zweite gewesen sein: „Ja, liebe Freunde, es ist wieder soweit, nachdem mich viele von Euch gebeten haben, den Termin für ein 2. KT nicht in die Semesterferien bzw. Schulferien zu legen, steigt die große Fete am 12. Juni 1976.“ Ein Vorbereitungstreffen am Vorabend im „Elefanten“ (einer Kneipe am Kleinen Schlossplatz, „direkt neben dem Madero-Steak-Lokal“) ging dem voraus.
Anwesend beim Treffen waren: der neuvermählte Elmar H., Ullrich & Sybille, Gabi, Klaus-Peter, Isolde, Monika, Inge, Ingrid (& Fritz), Stephan, Hermann, Kurt, Richard (& Monique), Günther und Regina.
Endlich! Jetzt geht es los, und die Irrungen und Wirrungen der legendären Klasse 13a Wirtschaftsgymnasium West Stuttgart 1974 finden ihren Niederschlag in einem Blog.
Frank im Gasthof Ochsen
Den Anstoß dazu gab die Wiederentdeckung des verschollenen Frank A. in einem kleinen hohenlohischen Kaff zwischen Öhringen und Schwäbisch Hall.
Der Ausflug nach Pfedelbach-Oberhöfen am 25. September 2010 – geplant als „Klassentreffen“ – hatte trotz des herbstlichen Wetters seine Reize. Selbst Hermann ließ sich von widrigen Umständen nicht abhalten und kam spätabends von der Alb (Pfullinger Kulturabend) in den entlegenen Winkel – sorry, nach Pfedelbach-Oberhöfen – angerückt. Der harte Kern der Klasse ließ sich auch durch die vielen Absagen nicht entmutigen, wobei sogar die Allereilfertigsten („Wir kommen gerne! Einkehrempfehlung Gasthof Ochsen in Untersteinbach (Zimmer!), Weinprobe bei Ungerer in Renzen.“) noch einen Rückzieher gemacht hatten (aber zugegeben: der Tip mit dem Gasthof war sehr gut – den anderen haben wir nicht ausprobiert). Doch jeder putze vor seiner eigenen Tür.
Tougher than the rest: Frank, Hermann, Ute, Klaus-Peter, Stephan & Kurt (v.l.n.r.)
So kann es weitergehen (mit den Events, nicht mit den Absagen). Das Jahr 2011 bringt ja das 40-jährige Jubiläum unserer Einschulung im WG West (September). Da sollte man doch irgend etwas planen … Gedenkplakette neben dem Eingangsportal? Ehrenurkunde für Elmar H. („Super Teacher AWARD 1971-2011“)?