Unser Abi ist 40 – oder: Im Schwabenalter angekommen

Nicht nur einzelne Menschen tun sich schwer damit, die Schwelle zum fünften Jahrzehnt zu überschreiten, auch das Abi der legendären 13a wollte es lange nicht wahrhaben, dass es nun doch so weit ist: Vom 31. Mai 1974 datieren die sog. „Reifezeugnisse“, die dereinst ausgehändigt wurden. Wenige Tage später kannte die Presse kein Erbarmen und machte publik:Abi 1974 Alle Namen 2014
Aus diesem Anlass halten wir kurz inne und besinnen uns der „bruta facta“. Wer waren eigentlich unsere Lehrer? Aber schon beim Rückbesinnen auf ihre Namen gibt es Gedächtnislücken. Aber doch ja, im Großen und Ganzen kommt dabei so in ungefähr dies heraus (Liste nicht vollständig; so fehlt z.B. der Biologielehrer):

  • Elmar Herrmann (Mathematik, Physik)
  • Martin Lautenschlager (BWL/Wirtschaftsmathematik/Buchhaltung)
  • Johannes Wagner (Geographie)
  • Hans Schopp (Englisch)
  • Dr. Ursula Haller (Deutsch, Geschichte)
  • Theodor Körner (VWL)
  • Dr. Engin Bagda (Chemie)
  • Manfred Hohl (Englisch)
  • Pfarrer Christian Bühl (Religion)cb
  • Frau Christoffel (Französisch, Deutsch)
  • Herr Lederer (Sport /Jungen)
  • Hannelore Eschenbach (Sport / Mädchen)
  • Holger Siegel (Chemie)
  • Marga Schick (Französisch)
  • Karin Maisenbach (Schullandheim Martelltal)

Im „Archiv“ fanden sich sogar noch ein paar Lehrer-Signaturen (mit merkwürdig anmutenden Ziffern anbei):Signets 2
Das Zuweisen zu obigen Namen bleibe jedem selbst überlassen! Jeder verständige Mensch erkennt schon hier: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Daher sei an dieser Stelle noch einmal das unüberbietbare Klassenfoto mitgeteilt:
1974 03
Da ein so gewaltig anmutendes Jubiläum wie der 40. Geburtstag nicht mit einem Blogartikel zu bewältigen ist, wird in weiteren Artikeln über die Festlichkeiten zu berichten sein, die aus diesem Anlass – unter dem Eindruck des wichtigen Jubiläums leicht verzögert – in mehreren Schritten in netten Lokalitäten rund um die alte Lehranstalt absolviert wurden. Wobei Wetter und Teilnahme leider zu wünschen übrig ließen – aber im Laufe der Jahre leidet so manches.

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Hefezopf und / oder Rostbraten?

In einer immer mehr zusammenwachsenden Welt aus lauter „Global Players“ (McDonalds, Ernst & Young, Starbucks, Coca Cola, Microsoft, Burger King usw.) hat es die regionale schwäbische Küche sehr schwer, sich zu behaupten. Zum Glück macht sich daher gerade die konservativ gestimmte Klasse 13 a – mit Segmenten aus 13 b – neu auf die Suche nach den altüberlieferten Gerichten und strahlt so auf die Küche im gesamten Ländle aus.

Diese schwäbisch geerdete Ausrichtung des Mai-Treffens 2011 war klar vorgegeben mit dem Stichwort „Rostbraten“. Natürlich setzt sich die schwäbische Küche aus einer großen Zahl ganz unterschiedlicher Rezepte zusammen, und ein Rostbraten ist seiner Herkunft nach noch nicht eindeutig schwäbisch (ja, er wird es erst durch die aufgelegten Röstzwiebelringe!).

Dessen war sich Klaus-Peter wohlbewusst, und so schob er aller zu erwartenden Kritik einen heftigen Riegel vor – indem er eigenhändig einen zweifellos und handgreiflich spürbaren schwäbischen Hefezopf buk. Dieser Hefezopf war von so vorzüglichem Ausmaß und Geschmack, dass er den nachfolgenden Rostbraten des Ochsenwirts Walter Schabel fast zu einem Randphänomen geraten ließ.
Daher für alle Hefezopf-Fanatiker hier das Original-Rezept von Klaus-Peters verzopfter Hefe:

Der original schwäbische Hefezopf (angeschnitten)

Hefezopfrezept für einen großen Zopf

Zutaten
1250 g Mehl (Type 1050)
200 g Butter
½ Liter Milch
1 Schuss Rum
3 Eier
200 g Zucker
2 Esslöffel Öl
2 Packungen Trockenhefe
2 Packungen Vanillezucker
evtl. Rosinen (200 g)
Glasur: Puderzucker und Zitrone

Optimales Kneten des Teigs ist die Voraussetzung dafür, dass der Hefezopf ...

Zubereitung
Alle trockenen Zutaten gut vermischen. Milch erhitzen (fast kochen); Butter darin auflösen; Öl und Rum dazugeben, mit Schneebesen verrühren; dann zu den trockenen Zutaten geben und gut vermischen. Eier dazugeben und alles gut verkneten. Ca. 1 Stunde gehen lassen. Einen Zopf flechten, nochmals gehen, ruhen lassen. Auf ca. 170° etwa 50 bis 60 Minuten goldbraun backen. Evtl. Glasur, solange der Zopf noch warm ist. Guten Appetit!

... die erforderliche Porösität aufweist, die ihn bestens für den Verzehr tauglich macht.

Kein schöner Sang in dieser Zeit – auch nicht der unsre weit und breit

Ein Waldstück, dead alley. Der Boden nass, es troff aus allen Wolken, die Feuchtigkeit drang durch den Stoff seiner Jeans, seines Hemdes … Es musste ungefähr drei, vier Uhr sein. Der Himmel war immer noch hell. Um ihn herum standen sechs Typen im Kreis. Alle vom Modell verwegen. Typen, die keine Furcht kannten. Die geschworen hatten, ihrer Gang für immer zu dienen. Er

"... denn es zog auf 'ne dicke Regenschicht"

fragte sich, wie lange er schon in diesem nieseligen Nichts schwebte. Wie war er überhaupt da hingelangt? Ach ja, da war was mit Balkonien gewesen, warm und sonnig, aber das war vorüber, verschwamm zwischen den vielen Tropfen, die da wie hoffnungsloser Zwirn von oben herunterliefen … Irgendwoher hallten Wörter wie „Hefezopf“ und „Kaffee“, und er versuchte sich zusammenzureißen … (Schnitt)

Der Event-Manager ließ nicht locker. „Was in Bad Ditzenbach als Ringelpiez mit Anfassen begonnen hat, ist noch lange nicht zu Ende gesponnen“, ließ er wissen und brachte die Truppe weiter voran. Bad Ditzenbach? Ich kann mich da an keine gruppendynamischen Spielchen erinnern, aber das war ja auch wohl lange vor Martell gewesen. Also raffte ich mich auf und ließ mich von der munteren Truppe mitreißen. Mir spukte da noch ein alter Reim von Rudolf im Kopf herum: „Denn Hunger, ja den hatten wir, doch leider gab’s dazu kein Bier.“ Ja, Hunger ohne Bier ist schon was von der bitteren Sorte.

Endlich waren wir beim Hefezopf angekommen, und ich trocknete äußerlich allmählich. Dazu gab’s auch Bier, aber nur für den Event-Manager. Es gab auch den angesprochenen Kaffee und anderes. „Zur Verdauung lief man rum“,

"Anschließend gab es auch ganz frisch / Zopf auf blank gefegtem Tisch" (frei nach Rudolf).

meinte einst Rudolf, „und sah sich in der Gegend um.“ Wir hielten uns exakt an die alten Vorgaben, nur dass altersgemäß das „Herumlaufen“ etwas verkürzt wurde. So blieb uns erspart, was den guten Rudolf einst so auf die Palme brachte: “ … doch als man fast zwei Stunden lief, hing die Stimmung ein wenig schief.“ (Wem solche Reime bekannt vorkommen, der gehe mal ins Kinderzimmer und nehme „Lurchis gesammelte Abenteuer“ wieder mal zur Hand.)

Endlich ging es also Richtung Rostbraten. „Auch wurde Stimmung dann gemacht durch die Kapelle, die mitgebracht.“ Hier wichen wir wieder von Rudolfs Drehbuch ab, denn der Event-Manager hatte a) seine Kapelle nicht mitgebracht und b) uns das Singen strikt untersagt (siehe Video). So saßen wir andächtig und lauschten stimmungsvollen Klängen aus fremden Kehlen, bis wir dann …? Rudolf: „Dann fiel uns nichts mehr ein, und man ging wie immer pünktlich ins Bett hinein.“

N.B.: Dank Kurts Aufmerksamkeit beugen wir uns der Forderung nach penibler historischer Genauigkeit und fügen noch den Beweis für das üble Fensterattentat ein, ein dokumentarisches Foto, das sicher Aufnahme in „aktenzeichen xy“ finden wird (Näheres siehe Kommentare.)

Lehrer-Ranking: Wer war der beste Lehrer?

Da hat Rudolf natürlich eine Fragestellung aufgebracht, die ich so nicht gekannt habe, – und er hat sie ohne großes Wenn und Aber für sich auch sofort

Noch immer rätselhäft: Elmar H. im schwedischen INTL-News Channel

beantwortet. Fällt die Antwort bei jeder / bei jedem so eindeutig aus? Dafür wurde jetzt ein Poll eingerichtet, in dem wir alle einen Monat lang abstimmen können: Wer war der beste Lehrer?
Auf das Ergebnis darf man gespannt sein. Danach einen Poll einzurichten: „Wer war der beste Schüler?“, wäre unfair, da eine ganze Reihe unserer Lehrer und Lehrerinnen nicht mehr lebt. Doch eines weiß ich, wie nämlich BWL-As Martin Lautenschlager diese Frage beantworten würde …